Recherchen zum Thema Sorgfalt, Ästhetik und Zufall, 2008-

Seit dem Buch über den Münchner Bildhauer recherche ich zum Thema Sorgfalt, Ästhetik und Perfektion. Brutalismus findet seinen Ursprung im französischen béton brut. New Brutalismus  stand ursprünglich für eine Architektur, die den idealisierten Anspruch besass „ehrlich“ in Bezug auf Material und Konstruktion und „ethisch“ in Bezug auf den sozialen Aspekt der Architektur zu sein.

„Der Brutalismus ist geprägt von der Verwendung von Sichtbeton, der Betonung der Konstruktion, simple geometrische Formen und meist sehr grobe Ausarbeitung und Gliederung der Gebäude.“ Warum „New Brutalism“ mehr mit Sorgfalt und Wahrheit als mit „Stil und Konzeptkunst“ zu tun hat, zeigt eindrücklich die Antwort von Peter Smithon: (….) Was ist die Eigenschaft des fliessenden Wassers? Das ist ein brutalistischer Gedanke. (…)

Die Kraft eines Fehlgusses? Rosa war beauftragt für ein Denkmal in einem Park eine Adalbert-Stifter-Büste zu gestalten. Beim 1. Giessprozess in Bronze gabe es in der Büste ein grosses Loch, das heisst der Hohlguss durchbrach und durchs Loch sah man den „Innenraum der Büste“. Rosa fand an diesem Fehlguss sehr gefallen, die Büste war geplant liegend auf der Wange aufzustellen. Das Loch war just auf der oberen Seite, was den Blick ins Innere zuliess. Am 23. Oktober 1955 wurde die Büste, allerdings nicht der Fehlguss, in Fürth „eingeweiht“. Aber alleine die nicht aufrechte Aufstellung, also nicht „macht-klassisch aufrecht“, löste unabhängig von der „künstlerischen Qualität“ einen Skandal aus. Das Denkmal wurde rückgebaut und ist seither im Museumskeller der Stadt Fürth eingelagert.

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